TELLKAMP UND PUTIN

Tellkamp* ist ständig beleidigt und macht sich zum Sprecher dieser albernen Montagsmärsche mit ihren Kindertrommeln und geklauten Sprüchen. Ich habe bei ihm kein einziges Argument erkennen können, stattdessen nur Etikettierungen, die er gerade dem Mainstream vorwirft. Wer glaubt, dass der Mainstream ‚falsch‘ sei, leidet doch darunter, nicht selbst in der Mehrheit zu sein. Das ist schwer zu ertragen, aber es ist eben so. Die gegenwärtige Regierung wird von einer breiten Mehrheit getragen, die Montagsmarschierer unter Führung von Wagenknecht, Weidel, Tellkamp und Precht ignorieren diese Mehrheit. Selbst wenn die Regierung tatsächlich halb so inkompetent wäre, wie montags gerne behauptet, so lange sie durch Wahlen gedeckt ist, bleibt es müßig gegen den Mainstream zu wettern, schwimmen dagegen ist natürlich weiterhin erlaubt. Noch zwei Gegenargumente: wenn Sie so sehr unter der gegenwärtigen Politik der etablierten Parteien leiden, warum machen Sie dann nicht selber Politik? Warum sind Sie nicht im Bundestag oder wenn Sie drin sind, warum hört niemand auf Sie? Und das zweite: alle Voraussagen, die bisher von der Montagsfraktion gemacht wurden, waren falsch: weder ist der Euro durch die Griechenlandkrise in die Katastrophe gerutscht, noch haben die Flüchtlinge von 2015 Deutschland ruiniert, weder hat die Coronapolitik die Wirtschaft zum Erliegen gebracht, noch hat Russland in seinem wahnsinnigen Krieg gewonnen. Und da wundern sie sich, dass die Mehrheit sie nicht will?

Daraus folgt: der Zeitgeist ist keine qualitative Bestimmung (‚richtig‘, ‚falsch‘, ‚gut‘, ‚böse‘), sondern eine quantitative. Er ist die Summe aller vorherrschenden Meinungen, Definitionen, Identitäten, Tendenzen zu einem Zeitpunkt t. Andersherum gesagt: wer gegen den Zeitgeist ist, hat nicht deswegen recht, ist nicht die Sophie Scholl der Gegenwart. Recht haben – besser gesagt: praktikabel sein – können nur Argumente und Fakten.

Heute zum Beispiel hat die ukrainische Armee mit Cherson den dritten großen Sieg – nach Kiew und Charkiw – errungen und die einzige von den Russen eroberte Gebietshauptstadt zurückgewonnen. Präsident Putin hatte im September verkündet, dass Cherson jetzt für die Ewigkeit zu Russland gehört. Wie lange wird ihm der russische Zeitgeist noch folgen? Die Mehrheit der Bewohner der Russischen Föderation folgt ihm, weil sie jetzt besser leben als im Jelzin-Jahrzehnt und als in der Sowjetunion. Mit dieser verbinden aber viele – auch Ukrainerinnen und Ukrainer – ein mentales Wohlbefinden der Sicherheit, der Bedeutung, der Großmacht. Wie im gesamten Ostblock haben auch die alten Russinnen und Russen den Zusammenbruch eines vermeintlich ewigen Systems traumatisch empfunden.

Das Dilemma, das dem allen zugrunde liegt, ist das Herrschaftsparadoxon: die meisten Menschen streben nicht ein Regierungssystem an, sondern Wohlleben, die meisten Regierenden glauben dagegen recht zu haben. Die meisten Menschen akzeptieren daher für eine gewisse Zeit selbst die absurdesten Herrschaftsformen, viele Herrscher dagegen versuchen ihre Meinung so oft wie möglich durchzusetzen. In der Demokratie sind dazwischen die Wahlen geschaltet, mit denen man die Demokratie sogar zeitweilig abwählen kann. Allerdings hat das auf Dauer noch nie funktioniert. Hitler war nach zwölf Jahren aus eigener Schuld am Ende. Hätte er 1938 einen anderen Weg gewählt, so wäre das Ende seiner Herrschaft vielleicht nicht schon 1945 gekommen. Stalinismus und Maoismus verloren sich in einer selbst geschaffenen Sackgasse, in der allerdings heftige und noch anhaltende Diadochenkämpfe stattfinden.

Autoritarismus kann sich immer nur halten, wenn und wie lange er geduldet wird. Durch die lange Periode der Nationalismen ist allerdings ein Substitut für Wohlleben entstanden, das wieder eine Zeitlang Duldung bietet. Auch gemeinsame Nationalismen, wie der Panslawismus, der Panarabismus oder der Panislamismus können zum Machterhalt und zur Sinngebung benutzt werden. Beim Panafrikanismus scheint inzwischen eine Regionalisierung einzutreten, die gute Chancen hat, weil es – mit Ausnahme von Äthiopien und Liberia – kaum Nationalbewusstsein und natürliche, durch Sprachen oder Flüsse entstandene Grenzen gibt.

Putin begründet seinen Machtanspruch weniger mit dem tatsächlich besseren Leben der Einwohnerinnen und Einwohner, sondern mit der speziellen russischen, antiwestlichen Kultur. In seiner Rede vor der Waldai-Konferenz am 27. Oktober 2022, und auch schon mehrmals zuvor, fand sich folgende absurde Formel: wir kämpfen in der Ukraine dagegen, dass im Westen Tschaikowski und Tolstoi verboten sind.    

Auch Tellkamp hält an einem seltsamen nationalistischen Konstrukt fest: an der Deutschen angeblich demokratischen Republik. Er betont nicht nur seine Herkunft von dort, er stammt aus Dresden, wo auch Putin politisiert wurde, wir betonen diese Ironie ausdrücklich. Er zeigt, dass er in einem irrationalen Staatsglauben verfangen ist. So macht er die gegenwärtige Bundesregierung für die Energiekrise verantwortlich. Er scheut sich nicht, auch hierin gleicht er Putin, absurde Details einzublenden, zum Beispiel, dass er keinen Ofen hat und demzufolge der falschen Politik der falschen Regierung ausgeliefert ist. Schon 2015 glaubte er, dass Migration ausschließlich ökonomischer Egoismus sei. Ebenso absurd ist sein scholllatouristisches** Scheinargument, dass (nur) er wahre Meinungsfreiheit beurteilen könne, da (nur) er wahre Meinungsunfreiheit kennengelernt habe. Tatsächlich aber hatte er sich, wie die meisten von uns, dem Meinungsdiktat der DDR-Oberen einfach gebeugt, bis zum Spätherbst 1989.

Es geht es nicht um Tellkamp. Der hat sich entliterarisiert und wird sich damit gänzlich absentieren. Es geht noch nicht einmal um Putin, denn auch der wird von der Bühne nach backstage unter seinem Epitaph verschwinden und die späteren Kinder werden in ihrem Geschichtsbuch mit Fingern auf ihn zeigen. Es geht darum, dass wir jeden Anlass nutzen sollten, auf die Schädlichkeit einer Herkunfts- oder Identitätsbetonung hinzuweisen und darauf hinzuarbeiten, auch hier größere Zusammenhänge sehen zu lernen. Herkunft oder Zugehörigkeit ist vielmehr wie eine Nabelschnur: notwendig, aber zeitweilig. Seine Mutter zu schätzen und zu lieben heißt doch nicht, mit ihr identisch zu sein oder sein zu wollen. Du bist Ostdeutsche, ja, aber zu weniger als einem Prozent, denn du bist auch noch Potsdamerin, Helmholtz-Alumna, Frau, Mutter, Tochter, Enkelin, Ärztin, Notärztin, Fachärztin, Schweizerin, Bernerin, Gattin eines Hugenotten mit russischem Vornamen, Fahrradfahrerin, Extremschwimmerin, Freundin eines weltweit operierenden Freundinnenkreises, Leserin, Langschläferin, herzliche Lacherin, Grünenwählerin. Warum nur lassen wir uns von irgendeinem selbstsüchtigen Verein auf ein einziges Attribut eindampfen? Warum nur? Ich bin ich mit tausend Attributen. Only your face is your past, but the background now.    

*in einem Forum mit Sarrazin über dessen Buch Die Vernunft und ihre Feinde 2022

**Scholl-Latour, wie heute auch wieder Krone-Schmalz, begründete seine Kompetenz nicht mit Argumenten, sondern mit seiner Anwesenheit in den jeweils in Rede stehenden Krisengebieten. Von ihm stammt beispielsweise der absurde, heute noch von AfD-nahen Rednern und Wagenknecht gebrauchte Vergleich, dass wer Menschen hilft, in Wirklichkeit sich selber schade (‚Wer halb Kalkutta herholt, hilft nicht Kalkutta, sondern sorgt dafür, dass bald Kalkutta bei uns ist.‘).

NATIONALBOLSCHEWISTISCHES GESCHWÄTZ

Der Mensch kann nicht kommunizieren; nur die Kommunikation kann kommunizieren.*

Das Wort selbst ist Dialog, indem es seine Antworten, also alle Interpretationen, Negationen und Kollaterale, mitdenkt, die Antwort denkt dagegen das Wort, den Sprecher und dessen System von Interpretationen mit. Der Glaube, die Welt, – selbst auch nur trivial: den Nachbarn und seine Gründe – erkennen zu können, ist Wunschdenken, Aberglaube und Hybris. Andererseits weiß der Traum mehr als das Gedächtnis, das Unbewusste mehr als das Bewusstsein, das Subjektive mehr als das nur vermeintlich Objektive. Daher kommt das Wort Lippenbekenntnis, denn Bekenntnis ist mehr als Wort oder gar als Credo, Bekenntnis kann es nur im Verhalten geben. Das Schicksal jeder Botschaft ist folgerichtig Palimpsest.

Und obwohl das alles seit langem bekannt ist, tat sich das 20. Jahrhundert und seine bis heute währenden Ausläufer nicht nur durch nationale und bolschewistische Schreckensherrschaften hervor, sondern auch durch eine Rhetorik, die sowohl die Nationalisten als auch die Bolschewisten ansprach.

Das Wort Bolschewisten ist selbst zur Ironie geworden, denn es bezeichnete ursprünglich die Mehrheit in der russischen Sozialdemokratie, die sich dann bald abspaltete. Nach Lenins Tod war der Weg endgültig frei für die nationale Variante des Bolschewismus: Stalin, obwohl selbst Georgier, setzte er den großrussischen Imperialismus der Zaren, die sich selbst Selbstherrscher aller Russen nannten, nicht nur fort, sondern forcierte ihn bis zum Genozid der anderen. Die Internationale, deren letztes Gefecht in ihrer Hymne besungen wurde, war tatsächlich nicht nur in Moskau untergebracht, sondern auch Moskau unterworfen. Ihr einziger nichtrussischer Generalsekretär wurde folgerichtig vergiftet. Diesen Ermordungsmodus hat Putin wiederbelebt. Ihm schwebt – in der Nachfolge von Stalin und von Slobodan Miloševic – eine Art panslawisches, aber auch kolonialmultiethnisches Imperium vor. Die von Kohl einst apostrophierte ‚Gnade der späten Geburt‘ trifft jetzt mit Putin uns: wir können von Glück reden, dass er nicht schon früher an die Macht kam, denn dann wäre seine Wirkung noch verheerender gewesen. Aber Putin wird bald durch eine Armee besiegt sein, die vor einem halben Jahr noch keiner kannte und der keiner mehr als eine Woche des Überlebens vorausgesagt hätte. Putin ist dieses ‚letzte Gefecht‘, die Reprise des Untergangs der Sowjetunion, und wieder wird es eine geopolitische Katastrophe nur für die eigenen alten Leute sein, die anderen und die Welt werden zum zweiten Mal aufatmen.

In Deutschland dagegen wird der clowneske Charakter der nationalbolschewistischen Redner besonders in den Demonstrationen ihrer Anhänger deutlich. Man muss sie aber mit zwei Gründen entlasten: erstens kann eine Sache, eine Idee noch so hehr und heilig sein, die Anhänger zerren sie in Streit, Teilung und Korruption, wie ja auch die besten Atheisten die Mullahs und die Kardinäle sind. Und zweitens: jede Demonstration hat karnevaleske Züge, wie jeder Karneval demonstrativ ist, etwas zeigen will und vor allem darf. Vielleicht ist die Demonstration auf der Straße überhaupt eine Ausgeburt des Karnevals. Die gegenwärtige infantile Trommelei und Plakatiererei sowie das dazu passende Geschrei sprechen dafür.

Während es den nationalbolschewistischen Machthabern wenigstens noch um ihre Macht ging, obwohl man sich natürlich fragen kann, was eine Macht macht, die alles zerstört, den so genannten Gegner und die eigenen Leute und das eigene Land, geht es den heutigen, sich halbintellektuell gebärdenden Nationalbolschewisten dagegen nur um das Geld. Halbintellektuell gebärden sie sich, weil sie von Leuten verstanden werden wollen, die mit selbstgemalten Plakaten ‚Wir sind das Volk‘ schreiend durch die Kleinstädte laufen. In den Großstädten werden immer Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengekarrt, ganz so wie bei den machtversessenen Vorbildern. Die Losung, dass jemand, eine Menge Menschen, das Volk sei, stammt bekanntlich aus dem Niedergang der DDR, wo die Herrschenden sich selbst zu Führern des Volkes ernannt hatten, der korrekte Terminus war ‚Arbeiterführer‘. Dieser Anspruch einer ‚wahren Volksherrschaft‘ wurde von den damals Demonstrierenden zerschmettert.

Die heutigen, rein rhetorisch handelnden Nationalbolschewisten Wagenknecht, Weidel, Höcke und Precht beharren auf Etiketten statt auf Argumenten. Sie genießen ihre mediale Präsenz und Berühmtheit, um immer wieder dasselbe zu sagen. Genau dieser Impuls ist es, der den protestierenden Mengen die Stichworte liefert: erst wurde das ganze schöne deutsche (?) Geld an Griechenland verschenkt und verschwendet, dann wurden durch die Bundeskanzlerin persönlich illegale Flüchtlinge eingeladen, obwohl sie Monate und Jahre zuvor schon losgewandert waren. Es entging den nationalbolschewistischen Führern und ihrer mimetischen Gefolgschaft ganz, dass die Flüchtlingsbewegung biblische Ausmaße in Raum und Zeit hatte. Besonders perfide war der Versuch der Aushebelung des ganz einfachen menschlichen Reflexes des berühmten ‚Wir schaffen das‘, der auf den Bahnhöfen und in den Asylbewerberheimen durch ein millionenfaches ‚Wir helfen euch‘ beantwortet wurde. Corona wurde als Pandemie gleich ganz geleugnet, die tastenden Maßnahmen beider Regierungen in Bausch und Bogen verurteilt. Den bisherigen Gipfel erreichte die geldgierige Protestbewegung im Ukrainekrieg. Hier wurden und werden immer wieder Opfer und Täter umgekehrt. Putin wird als das Opfer zunächst der NATO und dann der Sanktionen dargestellt. Jedes neue Narrativ von Putin – und das sind die alten Erzählungen aus dem Kalten Krieg – wird begierig weitergegeben. Die Ukraine wird, als ob die Mehrheit der Bevölkerung das nicht wüsste, als ebenso korrupt bezeichnet wie Russland, und daraus werden zwei Schlüsse gezogen, dass man dann gleich bei Russland hätte bleiben können und dass man deshalb der Ukraine nicht helfen müsste. Woher kommt nur eine derart unmenschliche Verkehrung, dass man jemandem, der Fehler hat oder macht, nicht helfen müsste, bei gleichzeitiger ständiger Berufung auf ‚unsere Werte‘. Unsere Werte heißen Solidarität oder Nächstenliebe, Kooperation und Aufklärung, Demokratie und Bildung.

Nationalbolschewismus ist ein harter und zudem historisch belasteter Begriff, der also auch eher ironisch gemeint ist für Demagogen, die vorgeben, sich um die soziale Lage ihrer follower kümmern zu wollen. Nur wie will man das aus der Opposition oder – noch ferner – aus der pseudointellektuellen Beobachterposition schaffen? Es ist schon sehr scheinheilig, mit sicheren überdurchschnittlichen Einkünften der Anwalt der Armen sein zu wollen. Vielmehr scheint diese neue Variante des Tribalismus, die die eigenen Leute zuerst in die Opferposition verfrachtet und dann auf die Straße schickt, heuchlerisch, scheinheilig und in höchstem Maße unredlich. Jeder weiß, dass alle Versuche einer kommunistisch organisierten Wirtschaft bisher gescheitert sind, zumal sie immer, bis auf den heutigen Tag, mit staatlicher Repression verbunden waren und sind. Statt tribalistische Reden zu schwingen, müssen wir immer mehr Menschen überzeugen, sich einzubringen, an den Werten festzuhalten, die sich Jahrtausende bewährt haben, sich weiterzubilden, um mehr Geld verdienen zu können.

Dies sollen die Politiker der Parteien weiter ausführen und in die Praxis umsetzen, auf deren Fahnen Solidarität und Gerechtigkeit geschrieben stehen.

Hier soll noch einmal an die möglichen Verheerungen durch Sprache erinnert werden:

Auch ein guter Rhetoriker muss an seinen Taten gemessen werden. Schöne Sprüche, Witz und Schlagfertigkeit haben einen hohen Unterhaltungswert, sind aber sonst wenig hilfreich.

Ein Etikett ist kein Argument. Der Diskurs dagegen benötigt keinen Pranger.

Die Perpetuierung der Sprache der Mörder konterkariert jeden Stolperstein. Er erweckt noch nachträglich und immer wieder den Eindruck, dass es doch Wertunterschiede zwischen den einzelnen Menschengruppen, ‚Stämmen‘, Ethnien, Völkern und Nationen geben könnte. Auch Putin beschwört eine ganz besondere russische Geschichte eines monolithischen Blocks unveränderlicher Russen, die seit tausend Jahren Großes tun. Aber ein solches Volk, eine solche Gruppe gibt es nicht. Man könnte nun meinen, dass es Vielvölkerstaaten besonders schwer haben, aber sie unterstellen ja immer ein einheitliches und noch dazu ‚reines‘ Volk. Diese ideale, aber auch höchst unmoralische Vorstellung hat zu dem Begriff der ‚ethnischen Säuberungen‘ geführt, der Morde legitimieren sollte, Stalin nannte seine Mordaktionen ‚Säuberungen der Partei‘, Hitler sprach gar von ‚Vernichtung der Juden‘ und ließ dazu ein Biozid namens Zyklon B verwenden, das man damals UNGEZIEFERVERNICHTUNGSMITTEL nannte.

All diese sprachlichen Elemente der Mörder, Diktatoren und Autokraten müssen genau so verschwinden wie der Anschein, dass Ereignisse nur eine – eventuell noch leicht zu beseitigende – Ursache hätten, dass Armut durch Abschaffung des Reichtums selber verschwände und dass immer die anderen schuld sind.            

* Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt/Main 1992